Pädagogische Begleitung im BFD

Einarbeitung, Seminare und Begleitung der Freiwilligen im Bundesfreiwilligendienst

Einarbeitung und Begleitung durch die Einsatzstelle

Wie erfolgt die Einarbeitung durch die Einsatzstelle?

Für die Einarbeitung der Freiwilligen am Arbeitsplatz ist die Einsatzstelle selbst verantwortlich. Jede_r Freiwillige – sofern sie/er nicht vielleicht bereits z. B. aufgrund einer bereits abgeschlossenen Berufsausbildung alle erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten besitzt – muss von seiner Einsatzstelle natürlich erst einmal eingearbeitet werden. Wie umfassend diese Einarbeitung erfolgt, hängt natürlich ganz wesentlich von den Aufgaben und Tätigkeiten ab, die anfallen werden.

Die grundlegenden Teile der Einarbeitung sollen natürlich in den ersten Wochen stattfinden. Was jedoch nicht heißt, dass man danach nichts mehr lernen kann und soll. Auch das ist durchaus ein Prozess, der sich über die gesamte Zeit im Freiwilligendienst ziehen kann und es im optimalen Fall auch tut.

Bei Problemen mit der Einarbeitung, die Sie mit der Einsatzstelle nicht klären können, können sich unsere Freiwilligen natürlich auch an uns als den für sie zuständigen BFD-Träger wenden.

Wie erfolgt die Anleitung und Betreuung durch die Einsatzstelle während des BFD?

Einarbeitung, Anleitung und Betreuung während des BFD sind natürlich in einem engen Zusammenhang zu sehen. Während jedoch die Einarbeitung primär zu Anfang des BFD stattfindet, sind Anleitung und Betreuung natürlich durchgängig zu sehen.
Für jede Einsatzstelle muss mindestens ein_e Anleiter_in benannt sein, die den Freiwilligen mit Rat und Tat zur Verfügung steht. Anleiter_innen müssen in der Einsatzstelle selbst beschäftigtes Fachpersonal sein. In größeren und großen Einsatzstellen können das für unterschiedliche Arbeitsbereiche natürlich auch verschiedene Personen sein. Auch ist es erforderlich, dass diese Personen nicht nur sporadisch, sondern regelmäßig für die Freiwilligen da sind. Bei Abwesenheit der Anleiter_innen muss, das ist eine zwingende Vorgabe des Bundesamts, eine andere in der Einsatzstelle beschäftigte Person diese Aufgaben übernehmen.
Wünschenswert ist es, dass Freiwillige z. B. auch bei Dienstbesprechungen etc. dabei sind. Schließlich sind die Freiwilligen in die Einsatzstelle und in die Arbeitsabläufe integriert und müssen daher schon wissen, was „läuft“.

Anleitung und Begleitung lassen sich natürlich nicht normieren. Wie das in der Praxis abläuft, ist natürlich stark davon abhängig, um was für eine Einsatzstelle es sich handelt und wie dort der Einsatz von Freiwilligen geregelt ist. Insofern lässt sich nicht pauschal sagen, wie Anleitung und Begleitung zu erfolgen haben. Wenn Freiwillige den Eindruck haben, dass sie von ihrer Einsatzstelle "im Regen stehen gelassen werden" empfehlen wir dringend, mit uns Kontakt aufzunehmen.

Die Seminare im BFD

Seminare im BFD sind anders! Anders als Schule. Und sehr wahrscheinlich auch anders als andere Seminare, an denen Sie vielleicht schon teilgenommen haben.

Das erwartet mich:

Was für Inhalte erwarten mich auf den Seminaren?

Was beduetet Glück für Dich!

Nein, das ist keine Frage, die wir hier stellen möchten. Vielmehr ist auch so etwas ein Thema, womit sich Freiwillige auf den Seminaren beschäftigen können. Und in diesem Fall hat unsere Teamerin Anna Sowo Könning mit einige Freiwilligen ein Videoprojekt daraus gemacht. Neugierig? Dann schauen Sie sich das Video "Free hugs" an. Es lohnt sich. Sie meinen, so ein Thema hat nichts auf den Seminaren im BFD zu suchen? Falsch! Unsere Teamer_innen kommen alle aus der Praxis und bringen die unterschiedlichsten Dinge in die Seminare ein. Z. B. Yoga oder sonstige Entspannungsübungen, Gesprächsführung, Rückenschule, Berufsorientierung oder auch ein Videoprojekt und vieles mehr stehen je nach Teamer_in als Wahlthemen zur Verfügung. Neben den eher fachlichen Themen, die zu vielfältig sind, um sie an dieser Stelle aufzuzählen. Und gerade dieser Mix aus verschiedenen zum Teil natürlich vorgegebenen Themen, Wunschthemen der Freiwilligen und Wahlthemen der jeweiligen Teamer_innen machen die Besonderheit unserer BFD-Seminare aus.

Inhaltlich betrachtet sind die Seminare eine echte Chance ganz und gar kostenlos und in der Regel mit Spaß dabei Dinge zu lernen, für die man ansonsten viel Geld bezahlen müsste, wenn man vergleichbare Seminare privat besuchen wollen würde. Sie sind eine sinnvolle und gute Ergänzung zur der praktischen Arbeit in der Einsatzstelle. Schließlich sollen Sie möglichst den größtmöglichen Nutzen aus „ihrem Freiwilligendienst“ ziehen. In den Seminaren geht es einerseits um inhaltliches zur sozialen Arbeit, aber andererseits auch um soziale Kompetenzen, um Konfliktmanagement, Körpersprache, um das persönliche Aufgaben- und/oder Rollenverständnis, um nur einige der möglichen Themen aufzuzählen.

Wieviel Seminare müssen absolviert werden?

Neben der Einarbeitung am Arbeitsplatz durch die Einsatzstelle schreibt der Gesetzgeber, wie im Freiwilligen Sozialen Jahr auch, im Bundesfreiwilligendienst vor, dass die Freiwilligen an Seminaren teilnehmen. Bei der Regelzeit von 12 Monaten Freiwilligendienst sind insgesamt 25 Seminartage vorgeschrieben, für die eine Teilnahmeverpflichtung besteht. Bei einem kürzeren Dienst verringert sich die Anzahl der Seminartage für jeden Monat um zwei Tage. Bei einer längeren Dienstzeit als 12 Monate erhöht sich die Zahl der Seminartage für jeden weiteren Monat um einen Tag. 

Freiwillige, die zum Beginn des BFD das 27. Lebensjahr bereits vollendet haben, nehmen im "angemessenen Umfang" an Seminaren teil. Das Bundesfamilienministerium hat dies so definiert, dass bei 12 Monaten BFD 12 Seminartage zu leisten sind. Also ein Tag pro Dienstmonat.

Für Freiwillige bis 27 Jahre und für Freiwillige über 27 Jahre haben wir unterschiedliche Seminarangebote. Einerseits aufgrund der unterschiedlichen Vorgaben hinsichtlich der Anzahl der erforderlichen Seminartage. Andererseits aber auch aus inhaltlichen Gründen.
 

Der Seminarumfang beträgt bei 12 Monaten BFD 25  Tage für Freiwillige bis 27 Jahre. Von uns als BFD-Träger sind derzeit von den 25 Tagen 20 Tage inhaltlich zu gestalten und durchzuführen. In einem Basis-, Aufbau-, einem Vertiefungs- und einem Abschlussseminar (Jeweils fünf Tage.) lernen die Teilnehmer_innen in einer festen Stammgruppe. Diese Seminare bilden die Klammer für das gesamte Programm. In den Abendstunden wird eine individuelle Beratung angeboten. In allen Seminaren wird besonderer Wert auf den Transfer des Gelernten in die Praxis gelegt.

Basis- und Aufbau- und Vertiefungsseminare vermitteln den Teilnehmer_innen zusätzliches Rüstzeug, damit sie qualifiziert als Assistent_in in der Einrichtung tätig werden können. 

Im Abschlussseminar lassen Sie die Zeit im BFD noch einmal gemeinsam Revue passieren (Reflexion: Am Anfang stand … Was ist heute …) und widmen sich zum Abschluss Themen, wie Transfer des Erlernten und Erlebten und Chancen für die Zukunft.

Aber auch Spaß haben in der Gruppe, gemeinsam feiern und vieles Inhaltliches mehr, was man nicht nur im Rahmen des Freiwilligendienstes gut gebrauchen kann, findet in allen Seminaren reichlich statt.

Unabhängig von den von uns zu gestaltenden Bildungsseminaren sind in den Bildungstagen bei Freiwilligen bis 27 Jahre immer 5  Tage „Politische Bildung“ an einem Bildungszentrum des Bundesamts enthalten. Dieses Seminar wird nicht von uns, sondern vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (Bundesamt) durchgeführt. Das heißt, unsere Seminare eines Blocks sind inhaltlich aufeinander abgestimmt, so dass es nicht zu inhaltlichen Überschneidungen kommt und die Teilnehmer_innen den größtmöglichen Nutzen haben können.
Für Freiwillige ab 27. Jahren ist die politische Bildung nicht verpflichtend.

Aus verschiedenen inhaltlichen aber auch aus logistischen Gründen sind die Seminare für die Freiwilligen über 27 Jahre nicht so aufgebaut, dass diese aufeinander aufbauen. Neben bestimmten Basisthemen werden die Inhalte dieser Seminare von den Teilnehmer_innen weitestgehend mitbestimmt. Auch gibt es bei diesen Seminaren keine festen Seminargruppen.

Die Betreuung durch den BFD-Träger

Wir sind zuständig für die Planung, Einladung und Durchführung der vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Seminare.

Darüber hinaus stehen wir den Freiwilligen als Ansprechpartner zur Verfügung. Sollten Sie in Ihrer Einsatzstelle Probleme haben, die Sie nicht selbst lösen können, stehen wir Ihnen hier selbstverständlich unterstützend zur Seite. 

Paritätischer Wohlfahrtsverband Niedersachsen e. V.  –  Bundesfreiwilligendienst 
Zeißstraße 60 (Hinterhof), 30519 Hannover  —  Tel.: 0511 987 83 -10  —  Fax: 0511 987 83 -25
E-Mail: kontakt@paritaetischer-freiwillige.de