Wohnheim Von-Alten-Allee der Lebenshilfe Hannover gGmbH
Paulina Felicja Hadzijski

Mein Bundesfreiwilligendienst
Wer bin ich und warum ein Bufdi?
...ich bin Paulina, 20 und hatte mein Abitur nicht bestanden. Um trotzdem Fachabi zu kriegen, habe ich den BFD begonnen. Da ich sowieso noch nicht genau wusste, wo es für mich nach der Schule hin geht, war es benso gut als Überbrückung und um etwas für Andere zu tun.
Wo wurde der Dienst abgeleistet und welche Aufgaben hatte ich?
...den Dienst habe ich in einem Wohnheim der Lebenshilfe Hannover für geistig und seelisch beeinträchtigte Menschen zwischen ~18 und 70 Jahren gemacht. Ich habe die Menschen in ihrer alltäglichen Lebensführung begleitet und unterstützt., d.h. in ihrer Freizeitgestaltung, bei der hygienischen Versorgung oder als Begleitung bei Arztterminen. Ich stand ihnen jederzeit als Ansprechpartnerin bei Konflikten o.Ä. zur Verfügung. Bei Dienst- und Übergabegesprächen war ich auch dabei, manchmal fielen auch kleinere hauswirtschaftliche Tätigkeiten an, wie Spülmaschine ausräumen.
Was hat es mit den Seminaren auf sich?
...während jedem BFD gibt es gesetzlich vorgeschriebene Seminartage. Diese finden in Jugendherbergen/Hostels und außerhalb des Wohnortes statt, in meinem Fall in Bremervörde. Hier kommen um die 30-40 Freiwillige vom selben Träger im Alter von 16-27 Jahren aus verschiedenen Städten zusammen. Meist gibt es drei Seminarleiter, die sich sehr viel Mühe geben uns Bufdis ein ansprechendes Angebot an Seminarthemen zu präsentieren. Der ''Seminarunterricht'' findet ca. zwischen 9 und 17 Uhr statt, meist gönnen die Seminarleiter einem eine ausgiebige Mittagspause und kleine Päuschen zwischendurch. Es werden natürlich Themen rund um Soziales, Kinder und Arbeit mit Menschen behandelt, aber auch Politik, Gruppenspiele und Aktionen oder, je nach Gruppenleiter, Sport-, -Kunst-, oder Schauspielkurse. Nachmittags/Abends bleibt genug Zeit für Freizeit und gegenseitiges Kennenlernen (oder gemeinsames Leiden? Je nachdem ob man Lust auf den nächsten Tag hat oder lieber ausschlafen würde). ;-) In der Gruppe lassen sich auch mal gut kritische Themen oder Probleme diskutieren.
Gute Zeiten, schlechte Zeiten...
…so schön es ist sich zu engagieren und Menschen zu helfen, es treten bei sehr vielen Bufdis Probleme auf am Arbeitsplatz, auch bei mir. Ich hab nach ein paar Monaten gemerkt, dass ich mit dem Chef und den Mitarbeitern nicht mehr klar komme und nicht ernst genommen werde, woraufhin mir meine Seminar-Kollegen rieten, mich an Herrn Wolf (Berater vom Paritäter, der dir immer brav alle Briefe zuschickt) wenden soll. Mit ihm konnte ich eine Lösung erarbeiten und mein BFD zufrieden beenden, ohne abbrechen zu müssen. Ich kann nur jedem raten sich nicht zu schämen und sich Hilfe zu holen.
Fazit?!
...das Bufdi war anstrengend und schön zugleich, aber vor allem war es sehr stark Persönlichkeitsfördernd. Man kommt ständig an seinen Grenzen und lernt sich selbst gut kennen, gleichzeitig merkt man, dass einen andere Menschen brauchen. Ich möchte es ausnahmslos JEDEM empfehlen, selbst jungen Menschen, die nix' mit Sozialem am Hut haben möchten in Zukunft, schadet keinem! Mir persönlich hat das Bufdi gezeigt, dass ich in der Behindertenarbeit tätig sein möchte, was ich mir vorher nie zugetraut hätte. :-)